Hypokaliämie

  • Die Therapie der Hypokaliämie bei Patienten unter oraler Zytostatika entspricht der gebräuchlichen Therapie der Hypokaliämie.
  • Unter Regorafenib die Elektrolyte während der Therapie sorgfältig überwachen und gegebenenfalls eine Substitutionstherapie einleiten. Bei persistierenden oder rezidivierenden signifikanten Veränderungen eine Unterbrechung der Behandlung bzw. eine Dosisreduktion erwägen.
  • Therapieunterbruch, -abbruch und Dosisanpassungen sollten immer erst nach erfolgter Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen erfolgen.

Schweregrade der Hypokaliämie nach CTCAE Version 4.03 (Common Toxicity Criteria of Adverse Events)

Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4 Grad 5
< LLN - 3.0 mmol/l < LLN - 3.0 mmol/l; symptomatisch; Intervention indiziert <3.0 - 2.5 mmol/l; Hospitalisation indiziert <2.5 mmol/l; lebensbedrohliche Konsequenzen Tod


Eine Hypokaliämie tritt sehr häufig (≥ 10%) unter Everolimus und Arbirateron auf. Bei Temozolomid-, Lenalidomid- und Lapatinib-Therapie ist eine Hypokaliämie unter den häufigen unerwünschten Wirkungen (1 bis <10 %) aufgelistet.276

Die Therapie der Hypokaliämie bei Patienten unter oraler Zytostatika entspricht der gebräuchlichen Therapie der Hypokaliämie.

Unter Regorafenib wurde eine erhöhte Inzidenz von Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hypophosphatämie, Hypokalzämie und Hyponatriämie) beobachtet. In den meisten Fällen waren diese Störungen leicht bis mittelschwer und ohne klinische Manifestationen. Im Allgemeinen ist in solchen Fällen keine Unterbrechung der Behandlung oder Dosisreduktion erforderlich. Allerdings sollten die Elektrolyte während der Therapie sorgfältig überwacht und gegebenenfalls eine Substitutionstherapie eingeleitet werden. Bei persistierenden oder rezidivierenden signifikanten Veränderungen sollte jedoch eine vorübergehende oder dauerhafte Unterbrechung der Behandlung bzw. eine Dosisreduktion erwogen werden.276 Therapieunterbruch, -abbruch und Dosisanpassungen sollten immer erst nach erfolgter Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen erfolgen.

Besondere Situationen mit Hypokaliämie
Bei einer Therapie mit Substanzen, die das QT-Intervall verlängern können (z.B. Nilotinib, Dasatinib, Pazopanib, Sorafenib, Sunitinib, Vandetanib und Vemurafenib) sollten Elektrolytstörungen wie Hypokaliämie, Hypokalzämie oder Hypomagnesiämie vor Therapiebeginn gesucht und korrigiert werden. Dazu soll die regelmässige Überwachung der Elektrolyte (Magnesium, Kalium, Kalzium) während der Therapie in Erwägung gezogen werden, insbesondere bei der Behandlung mit Substanzen, die bekanntermassen zu Elektrolytstörungen führen können.276

Unter Erlotinib wurden seltene Fälle von Hypokaliämie und Nierenversagen beschrieben. Die Ursache lag wahrscheinlich bei einer mit Dehydratation einhergehender Diarrhö. Besteht ein Risiko für eine Dehydratation ist deshalb die Überwachung der Nierenfunktion und der Serumelektrolyte einschliesslich Kalium empfohlen.276

Vor Beginn der Behandlung mit Arbirateron sollte eine Hypokaliämie bei Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung in der Anamnese korrigiert werden.
Während der Therapie sollte das Serum-Kalium mindestens einmal im Monat kontrolliert werden.276

 

© Cancerdrugs GmbH, last update 18.02.2016.
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