Amylase-/Lipasewerte

  • Erhöhte Lipase- und Amylasewerte beobachten.
  • Meist sind erhöhte Lipase- und Amylasewerte transient und bedürfen keiner spezifischen Behandlung. 
  • Unterstützend sollten die Patienten vollständig auf Alkohol verzichten. 
  • Bei persistierend erhöhten Lipase- und Amylasewerten oder wenn zusätzliche Symptome einer Pankreatitis wie gürtelförmige Bauchschmerzen und Inappetenz auftreten den behandelnden Onkologen kontaktieren, da möglicherweise die Therapie unterbrochen oder die Dosis gesenkt werden sollte.

Schweregrade der Laborwertveränderungen nach CTCAE Version 4.03(Common Toxicity Criteria of Adverse Events)

  Grad 1 Grad 2 Grad 3 Grad 4
Erhöhte Serum-amylasewerte >ULN - 1.5 x ULN >1.5 - 2.0 x ULN >2.0 - 5.0 x ULN >5.0 x ULN
Erhöhte Lipase- werte >ULN - 1.5 x ULN >1.5 - 2.0 x ULN >2.0 - 5.0 x ULN >5.0 x ULN


Erhöhte Lipase- und/oder Amylasewerte im Serum traten sehr häufig (≥ 10%) als unerwünschte Wirkung bei der Therapie mit Nilotinib, Sorafenib und Vandetanib auf. Unter Sunitinib-, Regorafenib- und Pazopanib-Therapie traten sie häufig (1 bis <10 %) auf.276 

Allgemein ist es empfehlenswert, erhöhte Lipase- und Amylasewerte zu beobachten. Meist sind sie transient und bedürfen keiner spezifischen Behandlung. Unterstützend sollten die Patienten vollständig auf Alkohol verzichten. Wenn die erhöhten Lipase- und Amylasewerte jedoch persistieren oder wenn zusätzliche Symptome einer Pankreatitis wie gürtelförmige Bauchschmerzen und Inappetenz auftreten, sollte der behandelnde Onkologe kontaktiert werden, da möglicherweise die Therapie unterbrochen oder die Dosis gesenkt werden sollte.

Unter Nilotinib-Therapie sollten der Serumlipase- und Amylase-Spiegel monatlich bestimmt werden. Bei stark erhöhten Lipase- oder Amylasewerten im Serum (≥ Grad 3) sollte die Therapie unterbrochen werden, bis die Serumwerte wieder auf ≤ Grad 1 sind und danach mit auf 400 mg täglich reduzierter Dosis weiter behandeln.276 277

Unter Regorafenib wurde eine erhöhte Inzidenz von Stoffwechselstörungen (Anstieg von Lipase, Amylase und TSH) beobachtet. In den meisten Fällen waren diese Störungen leicht bis mittelschwer und ohne klinische Manifestationen. Eine Unterbrechung der Behandlung oder eine Dosisreduktion ist in diesen Fällen im Generellen nicht erforderlich. Allerdings sollten die metabolischen Parameter während der Therapie sorgfältig überwacht werden und bei persistierenden oder rezidivierenden signifikanten Veränderungen eine vorübergehende oder dauerhafte Unterbrechung der Behandlung bzw. eine Dosisreduktion erwogen werden.276

Unter Sunitinib wurden erhöhte Lipase- und Amylasespiegel beobachtet. Diese waren meist vorübergehend und nicht von Symptomen einer Pankreatitis begleitet. Sollten jedoch Beschwerden einer Pankreatitis auftreten, muss Sunitinib abgesetzt werden.276

Dosisänderung, Unterbruch oder Abbruch der Therapie dürfen immer erst nach Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen erfolgen.

 

© Cancerdrugs GmbH, last update 18.02.2016.
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