Knochenschmerzen

  • Knochenschmerzen treten unter Imatinib- und Nilotin Therapie auf.
  • Sie beginnen oft während des ersten Therapiemonats und klingen nach einigen Monaten ab.
  • Meist betreffen sie Ober- und Unterschenkel, Tibiae, Hüften oder die Knie.
  • Milde Knochenschmerzen können mit NSAR behandelt werden, sofern die Thrombozytenzahl >100 000/mm3 ist.
  • Bei Risikopatienten oder Status nach gastrointestinaler Blutung zusätzliche Gabe eines PPI oder H2-Rezeptoren-Antagonist erwägen oder COX-2-Inhibitoren versuchen.
  • Bei Kontraindikation für den NSAIDs-Gebrauch oder Thrombozytenzahl <100 000/mm3 Acetaminophen/Paracetamol oder milde narkotische Analgetika versuchen.
  • Bei Imatinib-Therapie und Kontraindaktion für den NSAIDs- Gebrauch Opiate (Codein, Metamizol) verschreiben.

Knochenschmerzen sind unter Imatinib- und Nilotin Therapie beschrieben. Patienten mit einer CML leiden unter Imatinib häufiger an Knochenschmerzen, als Patienten mit einem GIST. Oft beginnen sie während des ersten Therapiemonats und klingen nach einigen Monaten ab. Die Symptome betreffen meist Ober- und Unterschenkel, Hüften oder Knie. Diese Knochen- oder Gelenkschmerzen können schwerwiegend und behindernd sein, auch können sie auffallend asymmetrisch sein. Bildgebende Untersuchungen weisen keine Anomalien auf.259 Die Ätiologie der TKI-induzierten Knochen- oder Gelenkschmerzen ist unklar. Bei einigen Patienten korrelierten die Schmerzen mit der Beseitigung leukämischer Zellen aus dem Knochenmark.259 

Milde Knochenschmerzen können mit nicht-steroidalen Antirheumatika behandelt werden, sofern die Thrombozytenzahl über 100 000/mm3 beträgt und anamnestisch keine gastrointestinale Blutung bekannt ist. Bei Risikopatienten oder Patienten mit Status nach gastrointestinaler Blutung sollte der zusätzliche Gebrauch eines Protonenpumpen-Hemmers oder H2-Histamin Rezeptoren-Blockers in Betracht gezogen werden.259 Alternativ könnten COX-2-Inhibitoren versucht werden. Ist die Thrombozytenzahl unter 100 000/mm3 oder gibt es eine Kontraindikation für den NSAIDs-Gebrauch können vorsichtig Acetaminophen/Paracetamol oder milde narkotische Analgetika versucht werden.259 Da Imatinib jedoch in vitro die O-Glucuronidierung von Acetaminophen/Paracetamol hemmt, sollte von der wiederholten Anwendung von Acetaminophen/Paracetamol abgesehen werden. Bei Imatinib-Therapie und bestehender Kontraindaktion für den NSAIDs- Gebrauch können Opiate wie z.B. Codein oder Metamizol verschrieben werden.

 

© Cancerdrugs GmbH, last update 18.02.2016.
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