Pruritus
Schweregradeinteilung von Pruritus gemäss National Cancer Institute Common Toxicity Criteria, CTCAE 4.03
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Pruritus |
Grad 1 |
Trockene Haut bedeckt <10% der Körperoberfläche, ohne |
Grad 2 |
Trockene Haut bedeckt 10 - 30% der Körperoberfläche im Zusammenhang mit Erythem oder Pruritus; limitiert die Verrichtung alltäglicher praktischer Tätigkeiten |
Grad 3 |
Trockene Haut bedeckt > 30% der Körperoberfläche, im Zusammenhang mit Pruritus; Einschränkung der Verrichtung alltäglicher Aktivitäten und Selbstpflege |
Schon bei Therapiebeginn mit einem EGFR-Inhibitor sollte der Patient eine rückfettende Basistherapie mit einem harnstoffhaltigen Externum beginnen.218Ferner sollte der Patient exzessive Berührung mit Wasser und Seife vermeiden.219
Beim Auftreten von Pruritus müssen mögliche Auslöser abgeklärt werden. Häufig steht der Pruritus in Zusammenhang mit einer Xerosis cutis.218
Gutzmer et al. empfehlen zur Behandlung einer Xerosis eine konsequente, rückfettende Hautpflege.218
Patienten mit trockener Haut und Juckreiz empfiehlt Wollenberg eine regelmässige und konsequente Pflege der Haut. Diese beinhaltet eine schonende Hautreinigung, regelmässige Hautpflege. Wichtig ist auch ein guter Lichtschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF>20).220 Ausserdem sollten prophylaktisch direktes Sonnenlicht und extreme Temperaturen gemieden werden.221 Zur Hautreinigung rät Wollenberg seifenfreien Reinigungsmittel sowie Duschöle oder medizinische Ölbäder zu benutzen. Geduscht und gebadet werden sollte nicht häufig, nicht lange und nur mit lauwarmen Wasser. Zur Hautpflege im Gesichts- und Halsbereich sollten rückfettende Cremes, zur Körperpflege harnstoffhaltige Pflegelotionen benutzt werden. Bei Juckreiz sind Polidocanol-haltige Cremen oder Salben indiziert. Bei starkem Juckreiz, der zu Schlafstörungen führt, kann vor dem Schlafengehen die Einnahme eines sedierenden Antihistaminikums mit Clemastin oder Hydroxyzin erwogen werden.220
Die Therapieempfehlung bei Pruritus gemäss Potthoff et al. sieht folgendermassen aus: Zur Basispflege empfehlen sie Polidocanol-haltige Externa. Bei Pruritus Grad 1 können zur Polidocanol-haltigen Externa orale Antihistaminka verordnet werden. Bei Pruritus Grad 2 wird die Basisplege durch orale Antihistaminika und gegebenenfalls durch topische Glucocortikoide ergänzt. Zur Behandlung von Pruritus Grad 3 zählen die Basispflege, orale Antihistaminika und topische Glucocortikoide.222
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