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Hand-Fuss-Syndrom

 
  • Prävention: Regelmässige sorgfältige Hautpflege, Entfernung von Hyperkeratosen, geeignetes Schuhwerk, angepasste physische Tätigkeit.
  • Therapie: Bei Hand-Fuss Syndrom (HFS) topische Anwendung von kortikosteroidhaltigen Lotionen, bei Bedarf Eröffnen der Blasen und systemische Schmerztherapie (primär nicht steroidale Antiphlogistika). Bei schwereren Verlaufsformen ist Therapieunterbruch oder -abbruch notwendig. 
  • Dosisanpassungen und Therapieunterbruch sollten immer erst nach erfolgter Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen erfolgen.

Schweregradeinteilung des Hand-Fuss Syndroms gemäss National Cancer Institute Common Toxicity Criteria, Version 4.03 

Palmar-plantares erythrodysästhesie Syndrom

Grad 1

Geringe Hautveränderungen oder Dermatitis (z. B. Erythem, Ödem oder Hyperkeratosen) ohne Schmerzen

Grad 2

Hautveränderungen (z.B. Ablösung der Haut, Blasen, Bluten, Ödem oder Hyperkeratosen) mit Schmerzen; Beeinträchtigung alltäglicher, praktischer Tätigkeiten

Grad 3

Ausgeprägte Hautveränderungen (z.B Ablösung der Haut, Blasen, Bluten, Ödem oder Hyperkeratosen) mit Schmerzen; Beeinträchtigung sämtlicher alltäglichen Tätigkeiten


Das Hand-Fuss-Syndrom (HFS, palmar-plantare Erythrodysästhesie oder Chemotherapie-induziertes akrales Erythem) ist durch ein schmerzhaftes, symmetrisches Erythem an Händen und Füssen und Hyperkeratose der betroffenen Haut gekennzeichnet. Meist tritt es an Orten mit starker physischer Beanspruchung auf, oft palmar und plantar. Zusätzlich kann es von Parästhesien und Schmerzen begleitet sein. 

Leitmotive des Managements sind die ausführliche Aufklärung über das Krankheitsbild und Präventionsmassnahmen . Dazu gehört gemäss Gutzmer et al.225 eine konsequente rückfettende Hautpflege. Robert et al.227 empfehlen die Verwendung von alkoholfreier Feuchtigkeitscreme nach dem Baden sowie das Auftragen von ausreichend Feuchtigkeitscreme unter Baumwollhandschuhen respektive -Socken über Nacht. Als weitere präventive Massnahme wird das Eintauchen der Hände in kaltes Wasser mit anschliessendem Auftragen von Vaseline auf die noch feuchte Haut empfohlen. Für die Füsse eignen sich Fussbäder und -Peelings mit Bimsstein, gefolgt von einem unmittelbaren Auftragen von Feuchtigkeitscreme. Weitere Möglichkeiten zum Haut-Peeling sind Harnstoff oder Salicylsäure-haltigen Behandlungen. 225

Da vorbestehende Hyperkeratosen die Entwicklung eines HFS begünstigen können, wird die regelmässige Durchführung von Mani- bzw. Pediküren empfohlen.1 5 225 226 227 26 27 28 Gleichzeitig sollte auf eine sorgfältige Hautpflege (siehe oben), geeignetes Schuhwerk (Sandalen oder bequeme Schuhe mit schlagabsorbierenden Sohlen etc.) und angepasste physische Aktivität geachtet werden. Hände und Füsse sollten nicht heissem Wasser oder scharfen Reinigungsprodukten exponiert werden (abwaschen, putzen). Hitze insgesamt sollte gemieden werden, also auch keine Sonnenbäder, Saunas oder heisse Duschen.28 

Zur Behandlung des HFS, Grad 1 eignen sich topische kortikosteroidhaltige Lotionen. 225 226 28 Die Tumortherapie in gleicher Dosis fortgeführt werden. 

Schwereren Verlaufsformen (Grad 2 und 3) bedürfen bei starken Schmerzen zusätzlich systemische Analgetika (primär nicht steroidale Antiphlogistika). 226 28Allenfalls Eröffnen von Blasen. Eine Dosisreduktion oder ein Therapieunterbruch wird hier empfohlen. 225 226 28 Nach vollständiger Erholung oder einer Besserung des HFS auf Grad 1 kann die Behandlung in reduzierter Dosis wieder aufgenommen229 respektive diese wieder erhöht werden. 230 Oft ist nach vorübergehendem Absetzen auch eine Wiederaufnahme der Behandlung mit der gleichen Dosis möglich.231
Bei Wiederauftreten des HFS muss die Behandlung bis zur Erholung abgebrochen werden. Danach darf die Therapie nur in reduzierter Dosis wieder aufgenommen werden.20

weitere Referenzen: 1 2 3 4 5
 
© Cancerdrugs GmbH, last update 18.02.2016.
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